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ZDF Magazin Royale | Die schmutzigen Facebook-Tricks der Parteien
ZDF Magazin Royale | Die schmutzigen Facebook-Tricks der Parteien

ZDF Magazin Royale | Die schmutzigen Facebook-Tricks der Parteien

Im Rahmen der Bundestagswahl 2021 habe ich das ZDF Magazin Royale bei der Recherche zum politischen Microtargeting der deutschen Parteien unterstützt. Ich habe in der Sendung beschrieben, wie das politische Microtargeting von Parteien in Wahlkämpfen eingesetzt wird und welche Wirkungen es auf Menschen und Demokratien haben kann.

Alle Parteien, die im Bundestag vertreten sind, nutzten im Bundestagswahlkampf 2021 die Targeting-Möglichkeiten von Facebook. Zu den Gründen für den Einsatz von Microtargeting in politischen Wahlkampagnen:

Im Wahlkampf ist Microtargeting sehr beliebt, weil Parteien ganz spezifische Wählerinnen und Wähler mit maßgeschneiderten Botschaften auf Facebook ansprechen können. Dabei handelt es sich um Überwachungswerbung. Denn Facebook späht die Internetnutzenden aus um dann eine passende Wahlkampfwerbung auf Facebook auszuspielen.

Obwohl noch nicht viel zur Wirkung von Online-Microtargeting in deutschen Wahlkämpfen bekannt ist, können wir Erkenntnisse aus ersten Studien ableiten:

Aus unserer Forschung wissen wir, dass das Targeting weitgehend nicht die Wirkmacht hat, um Menschen mit anderen Meinungen zu überreden oder sie in ihren Grundüberzeugungen zu manipulieren. Wir sehen eher eine mobilisierende Wirkung, also dass die eigenen Gedanken und Weltanschauungen verstärkt werden und es auch in Extremfällen zu einer Radikalisierung kommen kann.

Es werden viele Bedenken gegenüber Online-Microtargeting in der Öffentlichkeit diskutiert. Dabei ist die Funktionsweise des Microtargetings der wesentliche Ausgangspunkt dieser Diskussionen:

Im Kern ist politisches Online-Targeting zutiefst antidemokratisch, weil es auf dem Prinzip des Ausschlusses von Personengruppen basiert. Diese Entscheidung wird von Facebook und den Algorithmen getroffen, sodass die Kommunikationsmacht bei der politischen Willens- und Meinungsbildung an die Plattform abgetreten wird.

Beim Einsatz von Targeting auf Social Media müssen sich die Parteien also fragen, ob sie Tausende von Euros für Werbung bezahlen und sich bei der Ausspielung blind auf die Werbeversprechen und undurchsichtigen Algorithmen der Plattformen verlassen.

Den gesamten Beitrag gibt es hier zu sehen:

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